deutscher Jurist; Präs. der Berliner Anwaltskammer und Mitglied des Jurist. Landesprüfungsamts; Verteidiger der Krupp-Direktoren während der Ruhrbesetzung; nach Emigration Vizepräs. der "International Law Association" in London; 1948 Präs. des Obersten Gerichtshofs der Brit. Zone in Köln; Enkel von Eduard von Simson
* 20. November 1877 Berlin
† 11. Januar 1959 Tübingen
Wirken
Ernst Wolff wurde am 20. Nov. 1877 in Berlin geboren. Er entstammt einer alten Juristenfamilie. Sein Grossvater, Eduard von Simson, war der berühmte Präsident der Frankfurter Nationalversammlung 1848/49, der später dem Norddeutschen und Deutschen Reichstag präsidierte und 1879 zum ersten Präsidenten des Reichsgerichts ernannt wurde.
W. besuchte das Kgl. Wilhelms-Gymnasium in Berlin und studierte anschliessend an den Universitäten Lausanne und Berlin Rechtswissenschaften. In Berlin promovierte W. zum Dr. jur. und liess sich als Rechtsanwalt in seiner Vaterstadt nieder.
Bekannt wurde W. als Anwalt vor allem durch die Verteidigung der Krupp-Direktoren vor einem französischen Militärgericht während der Ruhrbesetzung. Sein grosses Ansehen brachte ihm auch das Amt eines Präsidenten der Berliner Anwaltskammer und Mitglieds des Juristischen Landesprüfungsamtes ein.
Nach dem Umsturz im Jahre 1933 wurde W. aus seinen Ämtern entfernt. Zwei Jahre später entzog man ihm auch das Notariat und schloß ihn 1938 aus der Anwaltschaft aus. Daraufhin blieb W. nur das ...